Die Wängle umgebenden Berge haben es in sich. Dies werden wir bei unserer heutigen Wanderung bald feststellen können. Während uns im Laufe der Tour, verschiedenste Streckenabschnitte und Eindrücke erwarten, heißt es zu Beginn erst einmal, rauf auf den Berg. Von unserem Treffpunkt in Wängle aus, erklimmen wir Schritt um Schritt die luftigen Höhen unserer Berge. Auf Wanderwegen und Steigen wandern wir hoch, unter die Gehrenspitze, und absolvieren dabei bereits einige Höhenmeter. Das Tal bleibt bald weit hinter uns und wir erreichen schnell die Waldgrenze. Auf Höhe der Gehrenalm, auf rund 1600 Meter über dem Meerspiegel, passieren wir die heimischen Nadelwälder und wechseln auf die Weiden der umliegenden Almen. Langsam breitet sich das Panorama von Wängle und den umliegenden Dörfern vor uns aus. Noch ist unser Aufstieg allerdings noch nicht geschafft. Obwohl wir bereits ca. 700 Höhenmeter zurückgelegt haben, erwarten uns weitere 250, bevor wir zum ersten Mal durchatmen dürfen und bei einer kurzen Rast endlich die klare Bergluft in uns einsaugen und dabei die umliegenden Gipfel der Allgäuer und Ammergauer Alpen bestaunen können. Eine angemessene Belohnung für die bereits ertragenen Mühen.

Von jetzt an geht es ein wenig entspannter weiter. Wir bleiben auf der erreichten Höhe und schlagen den Weg unserer nächsten Etappe ein. Wir folgen dem Steig, entlang an den Hängen der Schneid-Spitze und nähern uns gemächlich dem Ziel für unsere Mittagspause. Bei dem atemberaubenden Talblick legen wir diese Strecke ohne größere Auf- oder Abstiege zurück und werden bald belohnt. Gegen Mittag erreichen wir unseren idyllisch gelegenen Rastplatz, an dem wir bei einer verdienten Brotzeit neue Kräfte tanken und die Aussicht auf das Tal genießen, das weit unter uns liegt und neue Lebensgeister in uns erweckt. Die Auswahl an Tiroler Schmankerln und Schlemmereien lässt hier auf der Alm keine Wünsche offen.

Gestärkt und mit neuem Mut setzen wir unsere Wanderung nach ausgiebiger Rast fort. Um der Müdigkeit keine Chance zu lassen, heißt es wieder rauf in die Höhe. Aber kein Grund zur Sorge. Nachdem wir den größten Teil unseres Aufstiegs bereits am Vormittag bestritten haben, müssen wir nun nur den gleichmäßig ansteigenden Bergrücken folgen. Über Wiesen und Latschenkieferfelder arbeiten wir uns hinauf auf den Gipfel des Hahnenkamms. Als höchster Punkt der näheren Umgebung bietet der unscheinbare Gipfel ein grandioses 360° Panorama und legt uns die Gipfel der Allgäuer, Ammergauer und sogar den Anblick der Lechtaler Alpen zu Füßen. Im Südosten ist sogar der Gipfel der Zugspitze, als Deutschlands höchster Berg, zu sehen. Ein atemberaubender Anblick, der zum Verweilen einlädt. Wir folgen dem Ruf der Berge und nehmen uns Zeit, den Ausblick zu genießen, ehe wir die luftigen Höhen verlassen und uns langsam aber sicher wieder auf den Weg ins Tal machen.

Jetzt geht es nur mehr bergab, fast zumindest. Wir lassen den Gipfel des Hahnenkamms hinter uns und steigen in Schleifen ab nach Wängle. Die letzte Etappe führt uns vorbei am Skigebiet Hahnenkamm und den Almen von Wängles Nachbargemeinden. Durch Wald und Wiesen wandern wir hinunter, wo uns das Tal immer näherkommt. Auf unserem Weg saugen wir noch einmal die klare Luft und Atmosphäre der Alpen in uns auf, während wir uns den ersten Häusern unserer Gemeinde nähern. Die letzten Meter, die uns zurück zu unserem Startpunkt und somit auch unserem Tourende führen, legen wir auf den Weiden und Feldwegen unseres Dorfes zurück und erreichen letztendlich unser Dorfzentrum, wo unsere Wanderung vor ca. 10 Stunden begonnen hatte. Erschöpft von einem anspruchsvollen und anstrengenden Tag, können wir uns jetzt getrost auf einen gemütlichen Abendausklang freuen und noch ein wenig in Erinnerungen schwelgen und uns auf die nächste Bergtour freuen.